Kugelbäume

Wie eine Allee en miniature...
Wie eine Allee en miniature säumen die Kugel-Akazien den Weg zum Haus. Mit ihren markanten, kugelrunden Kronen sind sie auch einzeln ein ungewöhnlicher Blickfang und ideal, um Akzente zu setzen.



März 2002    

 

 

Große Wirkung selbst in kleinen Gärten

Haus und Baum - eine Einheit
Früher gehörte ein Baum wie selbstverständlich zum Haus dazu. Hausbäume wurden aus den unterschiedlichsten Anlässen gepflanzt, zum Beispiel nach altem Brauch zur Hochzeit, zur Geburt eines Kindes oder weil man glaubte, dass ein Baum das Haus gegen Unheil schützt. Als natürlicher Schattenspender für heiße Sommertage wurde er ebenfalls geschätzt. Auch heute gibt es viele Gründe, die für einen Hausbaum sprechen, nicht nur, weil ein Haus ohne Baum häufig einsam, kahl oder unvollständig wirkt. Bewusst ausgewählt kann er den Charakter eines Gebäudes unterstreichen, er verleiht einem Haus Persönlichkeit und Individualität, und er lässt schon beim Blick aus dem Fenster den Wechsel der Jahreszeiten miterleben. Besonders schön, wenn es der Platz zulässt: Ein Baumpaar, das als stilvoller grüner Rahmen wie ein Portal den Eingangsbereich betont.

Für Gärten mit geringer Fläche sind klein bleibende Bäume mit kugelförmiger Krone ideal. Zu ihnen zählen Kugel-Ahorn (Acer platanoides 'Globosum') und Kugel-Akazie (Robinia pseudoacacia 'Umbraculifera'), die pflegeleicht sind und auch ohne Schnitt eine rundliche Krone bilden. Der Kugel-Ahorn erreicht erst im Alter eine Höhe von 5 bis 6 m. Der Umfang seiner Krone lässt sich durch Schnitt gut begrenzen. Er ist ein wertvolles Schutzgehölz für Vögel und bietet ihnen mit seinen dicht stehenden Ästen gute Nistmöglichkeiten. Aus den schon vor dem Laubaustrieb im April erscheinenden, gelbgrünen Blüten entwickeln sich braune, mit Flügeln versehene Früchte. Wie seine großen Geschwister weist er die typischen, spitz gelappten, bis 15 cm langen Ahornblätter auf. Im Austrieb sind sie bronzefarben, später kräftig hellgrün. Zum herbstlichen Finale färben sie sich intensiv goldgelb.

Pflegeleicht und formvollendet
Die Kugel-Akazie, manchmal auch Kugel-Robinie genannt, bildet außergewöhnlich markante, kugelrunde Kronen. Ihre dünnen, dichtverzweigten Äste und die feinen, gefiederten, hellgrünen Blätter verleihen ihr eine südliche Anmutung. Dieser zierliche Baum wächst sehr langsam und wird ebenfalls nur 5 bis 6 m hoch. Im Alter wird die Krone etwas breiter und abgeflachter. Soll sie auch dann ihre kugelrunde Form beibehalten, empfiehlt sich ein kräftiger Rückschnitt. Trotz ihrer formvollendeten Erscheinung ist die Kugel-Akazie sehr anspruchslos. Sie gedeiht gut an sonnigen Standorten und verträgt auch eine trocken-heiße Umgebung, so dass sie sogar in innerstädtischen Bereichen gut verwendet werden kann. Mit ihrer sehr gleichmäßigen Kronenform ist die Kugel-Akazie ein besonderer Blickfang und eignet sich ausgezeichnet, um Einfahrten oder Eingangsbereiche zu betonen oder für eine eindrucksvolle, ungewöhnliche Allee en miniature.

Zarter Blütenschmuck
Ebenfalls gut für kleine Gärten geeignet: die bisher noch wenig bekannte Kugel-Steppenkirsche (Prunus fruticosa 'Globosa'). Sie wird nur 3 bis 5 m hoch und bildet dicht verzweigte, geschlossene Kugelkronen. Im April und Mai erscheinen zahllose kleine, weiße Blüten, aus denen sich dunkelrote, nur etwa 1 cm große, essbare, aber sehr sauer schmeckende Früchte entwickeln. Das glänzend dunkelgrüne Laub färbt sich im Herbst oft leuchtend gelborange und bleibt lange an den Zweigen haften. Für windgeschützte Standorte eignet sich der Kugel-Trompetenbaum (Catalpa bignonioides 'Nana'). Er fällt mit seinen 10 bis 15 cm großen, herzförmigen, an kleine Elefantenohren erinnernden Blättern aus dem Rahmen. Im Herbst färben sich die frischgrünen Blätter dieses maximal 4 bis 7 m hohen Kugelbaumes leuchtend hellgelb.

 

Der Hausbaum - ein Partner fürs Leben

Wichtige Fragen zur richtigen Wahl

Eine Anschaffung fürs Leben
Für jede Gartensituation und für jeden Standort gibt es einen geeigneten Baum. Wer den richtigen Baum gefunden hat, kann sich auch nach vielen Jahren noch an ihm erfreuen. Darum lohnt es sich, schon vor dem Kauf zu überlegen, welche Voraussetzungen der Baum erfüllen muss und welche Kriterien die Auswahl einschränken.

Boden- und Lichtverhältnisse
Grundlage für das gute Gedeihen sind die Eigenschaften des Standortes: Ist der Standort sonnig, halbschattig oder schattig? Ist er besonders geschützt, so dass auch ein besonders wärmeliebender Baum gepflanzt werden kann? Wie sind Bodenart und -beschaffenheit und wie viel Raum kann das Wurzelwerk einnehmen, auch wenn der Baum älter und größer wird?

Grundstücksgröße
Wie viel Platz steht zur Verfügung, wie groß darf der Baum werden und welche Grenzabstände müssen bei der Pflanzung eingehalten werden?

Verwendungszweck
Welche Anforderungen soll der Baum erfüllen? Ist er z. B. als gestalterisches, repräsentatives Element oder als Schattenspender gedacht. Soll die Fläche unter dem Baum in besonderer Weise genutzt werden, beispielsweise als Sitzplatz oder als Spielfläche für die Kinder? Oder möchte man einen Baum, der essbare Früchte trägt?

Lichtdurchlässigkeit der Krone
Darf der Baum eine dichte, ausladende Krone haben oder muss die Krone möglichst schmal, locker und lichtdurchlässig sein?

Pflege
Soll es ein pflegeleichter Baum sein oder ist auch ein Baum geeignet, der einen Pflege- oder Formschnitt benötigt?

Kronenform
Inwieweit muss der Baum zum Stil des Hauses passen? Soll der Baum durch seine Wuchsform die Wirkung architektonischer Elemente verstärken oder einen spannungsreichen Kontrast bilden? Wird eine bestimmte Wuchsform (z.B. Säulen-, Kegel- oder Kugelform) bevorzugt oder kommt eher ein Baum mit einer locker gewachsenen Krone oder mit elegant überhängenden Trieben in Frage?

Zierwert
Spielt die Farbe der Blätter eine Rolle, beispielsweise, weil sie möglichst gut zum Haus passen sollen oder um eine bestimmte Farbwirkung zu erreichen? Soll sich der Baum durch andere Aspekte wie reiche Blüte, essbare oder besonders zierende Früchte, eine auffallend gefärbte Rinde oder eine schöne Herbstfärbung auszeichnen?

 

Glück bringende Blütenschönheit

Maiglöckchen:



"Lilien aus einem tiefen Tal"

"Maiglöckchen läutet in dem Tal, das klingt so hell und fein: So kommt zum Reigen allzumal, Ihr lieben Blümelein..."


Bereits Hoffmann von Fallersleben hatten es die weißen, zierlichen, glockenförmigen Blüten angetan und er widmete ihnen diese wunderschönen Zeilen. Das so besungene Maiglöckchen (Convallaria majalis) gehört zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Es ist vor allem in den lichten Laubwäldern Europas, Kleinasiens und im Kaukasus beheimatet. Die botanische Bezeichnung geht auf das Wort convallis "Talkessel" zurück, davon wurde dann der heutige Name Convallaria abgeleitet. In alten Überlieferungen heißt es, dass das Maiglöckchen ursprünglich den Namen Lilium convallium trug, zu Deutsch die "Lilie der Täler".

Der Götter Morgenröte geweiht
Dichter ließen sich zu blumigen Versen hinreißen, und auch auf Gemälden und in zahlreichen Legenden spielt dieser bezaubernde Frühjahrsblüher eine Rolle. In unseren Breiten soll das Maiglöckchen Ostara, der Schwester von Donar und der Göttin des strahlenden Morgenrotes und des Frühlings, geweiht gewesen sein. Und viele Maiglöckchen fanden ein jähes Ende im Osterfeuer, in welches sie von unseren Vorfahren zu Ehren dieser Göttin geworfen wurden. Bereits im Mittelalter wurden aus den Blüten dieser alten Kulturpflanze Heilmittel gegen Schlaganfall und Fallsucht hergestellt. Ihre besonderen herzstärkenden Wirkstoffe finden auch heute noch in der Medizin Verwendung.

Kleine Glöckchen mit lieblichem Duft
Die reizenden Maiglöckchen eignen sich besonders gut zur Gruppenpflanzung unter Gehölzen und stellen ihre Schönheit im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten, denn an einem leicht schattigen Platz fühlen sie sich besonders wohl. Der Boden sollte sandig-lehmig oder humos sein und möglichst etwas kalkhaltig. Wenn genug Feuchtigkeit vorhanden ist, können sie durchaus auch etwas Sonne vertragen. Sie werden etwa 20 cm hoch und blühen von Mai bis Juni. An dem zierlichen blattlosen Blütenstängel, der zwischen zwei bis drei breitlanzettlichen Laubblättern hervorlugt, hängen die weißen Blüten wie kleine Porzellanglöckchen und verströmen einen intensiven lieblichsüßen Duft, der geradezu zum Schnuppern einlädt. Laut Heinrich Heine soll ihr Duft sogar "das Eis des Winters und der Herzen" brechen.

Symbol für Liebe und Glück
Doch nicht nur im Garten hat das winterharte Maiglöckchen viele Freunde, es gibt wohl kaum eine Maibraut, die ohne Maiglöckchen auskommt, sei es als Haarschmuck oder im Bouquet. Die Verwendung von Maiglöckchen im Brautstrauß geht auf einen alten Aberglauben zurück, der besagt, dass die Pflanze Glück und Liebe bringt. Das Grün der Blätter symbolisiert dabei Hoffnung und das Weiß der Blüten signalisiert Reinheit und Jungfräulichkeit.

Tipp:
Das Maiglöckchen ist sehr wuchsfreudig und bildet an geeigneten Standorten dichte Teppiche. Deshalb sollte man als Partner ausreichend konkurrenzstarke Stauden wählen, die sich nicht durch das Maiglöckchen verdrängen lassen, z.B. Funkien (Hosta), Bergenien, Farne und das Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes verna).

 

Ein Beet im lichten Schatten
Unterpflanzung mit Stauden:



Ein Beet im lichten Schatten strahlt eine besondere Atmosphäre und Ruhe aus. Besonders gut kommen hier Stauden wie die Funkien (Hosta) mit ihren unterschiedlichen Blattformen und -strukturen in den verschiedensten Grüntönen zur Geltung.

Stimmungsvolle Schattengärten
Die verwunschene Atmosphäre des Schattens zieht uns immer wieder in ihren Bann. Der Zauber und die Mystik wechselnder Lichtverhältnisse sind typisch für Standorte neben oder unter Gehölzen und das Spiel der Grüntöne und Blattformen entfaltet eine ganz besondere Wirkung auf den Betrachter. Eine Vielzahl von Stauden haben sich an die besonderen Wachstumsbedingungen im Schatten angepasst und sind ideale Partner für Gehölze. Unter dem lichten Blätterdach der Zierkirsche oder der Pfennigbuche geben sich Stauden auch mit langsam wachsenden Sträuchern wie Fächer-Ahorn und Zaubernuss ein trautes Stelldichein.

Schattenwesen mit bizarren Blattformen
Das diffuse Licht- und Schattenspiel hat einen besonderen Reiz, und stille Schönheiten präsentieren sich dem Betrachter durch die Vielfalt der Formen und Schattierungen. Typische Schattenwesen sind beispielsweise Farne mit ihren bizarren Blattformen. Als sehr anpassungsfähig gilt der Frauenfarn (Athyrium filix-femina), der in Begleitung von Rhododendren besonders apart wirkt.

Farbe unter Bäumen und Sträuchern
Auf Stauden mit auffallenden Blüten muss bei der Unterpflanzung keineswegs verzichtet werden: Im trockenen Schatten alter Bäume sind Maiglöckchen (Convallaria majalis), Alpenveilchen (Cyclamen) und Storchschnabel zu Hause. Wie für ein Schattendasein geschaffen ist auch das Tränende Herz. Astilben bringen ebenfalls Farbe in den Halbschatten. Äußerst genügsam und anspruchslos ist die Bergenie, deren zierliche Blüten einen schönen Kontrast zu den großen, ledrigen Blättern bilden. Reizvoll ist auch der Frauenmantel (Alchemilla mollis). Er schmückt sich mit attraktivem Laub, auf dem morgens die Tautropfen glänzen und im Juni und Juli viele kleine grüngelbe Einzelblüten erscheinen, die zusammen wie ein zarter, duftiger Schleier wirken.

Tanzende Elfen im Frühjahr
Ein weiterer idealer Blattschmuck für Unterpflanzungen sind Elfenblumen (Epimedium), die sich in Kombination mit buntlaubigen Funkien (Hosta) und Lungenkraut (Pulmonaria) zu wunderschönen Bildern zusammenfügen lassen. Die je nach Art und Sorte weißen, rosafarbenen, roten oder blauen Blüten des Lungenkrautes erscheinen im Frühjahr. Besonders apart: Pulmonaria saccharata 'Mrs. Moon'. Die Blüten dieses Lungenkrauts verändern im Laufe ihrer Entwicklung die Farbe. Sie sind anfangs leuchtend purpurrot und im Verblühen blau. Reizvoll sind auch die Blätter mit ihren auffallenden silbrig-weißen Flecken. Im Frühjahr zeigen sich auch die lang gespornten, an zierlichen Stängeln anmutig über dem herzförmigen Laub schwebenden Blüten der Elfenblumen. Sie scheinen im Schatten zu tanzen und sorgen so für ein abwechslungsreiches Gartenbild. Die Palette der Blütenfarben reicht von Rosa bis Rot und von Gelb bis Kupfer und Weiß.

Blütensterne in Weiß und Rosa
Besondere Farbakzente setzen die auffallenden Blütenstände der Etagenprimeln (Primula-Bullesiana-Hybriden). Die Sterndolde (Astrantia major) gilt ebenfalls als bewährte Staude zur Unterpflanzung, sie blüht im Juni und Juli mit wunderschönen, romantisch anmutenden, sternförmigen Blüten in Weiß und Rosa. Diese anspruchslose Pflanze bevorzugt feuchte Böden. Ebenfalls ein Lichtblick für feuchte Standorte im Halbschatten: das Kreuzkraut (Ligularia dentata), das sich mit leuchtend orangefarbenen Strahlenblüten schmückt. Mit einer Höhe von etwa 1 m und den auffallenden Blüten eignet sich diese Staude gut als Solitärpflanze für den Halbschatten, z.B. als Blickfang vor Gehölzen.

 

Tipps zur Staudenauswahl für schattige Standorte:

Schattenstärke und Bodenfeuchte berücksichtigen
Achten Sie bei der Auswahl der Stauden für die Unterpflanzung auf Stärke und Qualität des Schattens. Wichtig ist auch die Bodenbeschaffenheit. Prüfen Sie daher vor der Unterpflanzung, wie feucht der Boden unter den Bäumen und Sträuchern ist und wählen Sie danach geeignete Pflanzen aus. Einige Schattenpflanzen wie Hortensien, Astilben und Glockenblumen vertragen, wenn der Boden feucht genug ist, zeitweise auch pralle Sonne.

Boden durch Humus verbessern
Häufig im Garten zu finden: Schattige Standorte mit trockenem, wenig humosem Boden, z.B. Gebäudeschatten. Durch den fehlenden Baumbestand ist hier keine natürliche Humuszufuhr durch verrottetes Laub gegeben. Neben der richtigen Pflanzenwahl ist hier deshalb eine gute Bodenvorbereitung wichtig, indem die Erde gelockert und durch die Einarbeitung von organischer Substanz, z.B. Rindenhumus, verbessert wird. Stauden, die auch im trockenen Schatten gedeihen, sind z.B. Bergenien, Fingerhut (Digitalis) und das Kleine Immergrün (Vinca minor).

 

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